Schlaf ist wichtig, denn er fördert Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Ein ausgeschlafenes Kind ist gut gelaunt und kann sich darauf konzentrieren, Neues zu lernen. Wir selber merken es, wenn wir zu wenig Schlaf haben: die Reaktionszeit wird länger, wir können uns schlecht konzentrieren und haben ein schlechtes Gedächtnis. Müdigkeit macht aber nicht nur träge, sondern auch nervös und reizbar. Wollen wir uns also unnötige Konflikte und Stresssituationen mit unseren Kindern ersparen, sollten wir darauf achten, dass sie genug schlafen. Einschlafrituale helfen, das Zubettgehen etwas entspannter zu machen. Gerne möchte ich Euch im nachfolgenden Artikel einige Gedanken dazu mitteilen.
Der Wert von Ritualen
Unter Ritualen versteht man die Gesamtheit der Riten eines Kultes, auch „zum religiösen Brauch gehörig“. Mit „Ritual“ oder „Einschlafritual“ meine ich hier einfach wiederkehrende Prozeduren und nacheinander folgende Tätigkeiten, die immer gleich bleiben. Rituale sind wichtig, da sie den Kindern eine Struktur geben, eine Regelmässigkeit und somit Sicherheit. Ich habe mir sagen lassen, dass sich Kinder abends viel besser beruhigen können, wenn sie den ganzen Tag durch gleichbleibende Strukturen haben. Bei uns zu Hause folgen wir zumindest von Montag bis Freitag einer Art Tagesstruktur, über die am Wochenende aufgrund unserer Spontaneität jeweils hinweggesehen wird. Da das Zubettgehen der Kinder für die Eltern meist ein nervenaufreibender Akt ist, kann man abends Rituale einführen, die das Einschlafen leichter machen.
Einschlafrituale – ab wann?
Häufig fragen Mütter, ab wann Einschlafrituale wichtig sind. Meine Antwort als geübte Zweifach-Mama ist: so früh wie möglich anfangen. Gleich nach der Geburt ist alles neu und das Kind kennt den Unterschied von Tag und Nacht noch nicht. Aber mit etwa 2 Monaten ist die Hektik der ersten Zeit vergangen und das Kind versteht schon viel mehr. Meiner Meinung nach macht es Sinn, spätestens dann mit gleichbleibenden Strukturen zu arbeiten.
Unser Einschlafritual
Bei uns zu Hause beginnt das Einschlafritual bereits nach dem Abendessen um ca. 18:30, spätestens um 19:00 und sieht wie folgt aus:
- Ich bade die Kinder. Im Winter versuche ich ab und zu einen Abend ohne Baden zu machen, aber die Kinder lieben es und sind sich einfach daran gewöhnt. Leider trocknet häufiges Baden die Haut aus, womit auch wir zu kämpfen haben. Mein Kinderarzt spricht von 1 Mal Baden in 3 Wochen! Unvorstellbar für mich. Vor allem bei Babys, die eine Windel tragen.
- Spielen auf dem Bett. Wurde von meinem Mann mit viel Begeisterung eingeführt und wird von mir zähneknirschend ertragen: Herumtoben auf unserem Bett inklusive Kissenschlacht, Staub aufwirbeln und Kopf an der Bettkante anschlagen. Die Kinder lieben die windelfreie Zeit.
- Bettfertig machen. Eincremen, wickeln, Pyjama anziehen.
- Kinder gehen ins Bett. Mama oder Papa machen in der Zwischenzeit den Abendschoppen bereit.
- Die Gutenachtgeschichte. Diese ist in letzter Zeit interaktiv. Meine Kinder sind noch zu klein, um sich hinzusetzen und mir beim Buchlesen zuzuhören. Vielmehr begeistert es sie, wenn ich ihnen den Froschkönig mit einem Frosch aus der Spielzeugkiste vorspiele.
- Der Schlafsack wird angezogen. Wir sind absolute Fans von Babyschlafsäcken und können sie allen Müttern empfehlen, welche ihre Babys zudecken und glauben, dass sie warm hätten. Dem ist nämlich nicht so, aus dem einfachen Grund: Kinder bewegen sind und strampeln die Decke weg. Wenn sie noch klein sind, kühlen sie einfach aus und schlafen mit kalten Händchen – mir graut es nur schon beim Gedanken an so eine Situation! Aus diesem Grund sind Babyschlafsäcke eine prima Sache und geben auch noch zusätzliche Sicherheit: wenn keine Decke im Bett ist, kann sich das Baby auch keine Decke über den Kopf ziehen. Wie wählt man den richtigen Schlafsack? Eine grosse Auswahl an Schlafsäcken findet man z.B. bei baby-walz. Empfehlen kann ich persönlich vor allem Schlafsäcke, welche für einen optimalen Temperaturausgleich sorgen, damit das Baby nie zu warm oder zu kalt hat.
- Es gibt einen Gutenachtkuss. Beide Mädchen spielen dann meistens noch kurz mit einer Spieldose oder einem musikalisch hinterlegten Nachtlicht oder ich ziehe das Mobile über dem Bett auf. Die Kinder lauschen der Musik und beruhigen sich so nochmal.
- Das Licht wird gelöscht.
Die Vorteile liegen auf der Hand
Wenn sich Kinder schon früh an einen immer gleichbleibenden Ablauf am Abend gewöhnen, ergeben sich viele Vorteile:
- Es gibt keine Diskussionen von wegen «ich will nicht ins Bett»
- Da das Einschlafritual schon beim Baden beginnt, freuen sich die Kinder darauf
- Der Ablauf ist klar, die Kinder sind schläfrig vom Abendschoppen und der Geschichte und legen sich hin
- Sie bekommen den Schlaf, den sie brauchen, da sie im besten Fall bereits um 20:00 schlafen.
Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie. (Otto von Bismarck)
Genau das wollen wir für unsere Kinder, dass sie möglichst lange unbekümmert sein können, mit den Figuren der Gutenachtgeschichte im Hinterkopf einschlafen, warm eingebettet sind und einen ruhigen Schlaf finden. Einschlafrituale helfen dabei.
Herzlichst,
YoungMum