MillenialLaut Goldman Sachs sind wir die grösste Generation seit den Baby-Boomer’s in den 60er Jahren. Die Millennial Generation wird auch „Generation Y“ genannt, „Y“ von „Why“. Das heisst, wir hinterfragen Dinge und suchen einen Sinn. Wir sind zwischen 1980 und 2000 auf die Welt gekommen und sind mit dem Internet, Handys und Social Media gross geworden. Wir laden häufig Musik oder Videos vom Internet runter und kommunizieren am meisten über SMS, Facebook, WhatsApp oder über unsere Blogs. Wir haben studiert und verdienen heute meist weniger, wie frühere Generationen im gleichen Alter. Wir haben andere Prioritäten, verlegen heiraten und Kinder kriegen auf später und wir kaufen weniger Häuser oder Wohnungen. Wir möchten Zugang, aber nicht unbedingt Besitz. Da wir weniger Geld zum Ausgeben haben, kaufen wir seltener Autos oder Luxusgüter. Stattdessen mögen wir Ideen wie „Car Sharing“. Wir haben eine Affinität für Technologie und haben jederzeit Zugang zu Produktinformationen und Preisvergleichen. Nicht nur die Marke und Qualität zählt für uns, sondern die beste Option zum günstigsten Preis. Wir mögen Marken mehr, die in den Social Media präsent sind und da wir online leben, kaufen wir auch oft online ein. Wir leben bewusster, essen gesünder, rauchen weniger und wir benutzen Apps, die uns helfen, regelmässig zu trainieren oder gesund zu kochen. „Gesund“ ist mehr für uns als „nicht krank“ – es ist eine Lebenseinstellung mit Treppensteigen statt Aufzug.

Nun haben wir vielleicht geheiratet und haben inzwischen Kinder bekommen. Was bedeuten diese Einsichten für uns Millennial-Mütter? Ich möchte mich im Folgenden auf 3 Faktoren beschränken, nämlich auf unsere Kindererziehung, unser Konsumverhalten und unsere allgemeine Lebenseinstellung.

Unsere Kindererziehung

Wir haben Kinder, möchten aber nicht zu langweiligen Hausfrauen werden, welche nichts mehr aus sich machen und eines Tages 10kg mehr auf den Hüften haben. Schliesslich sind wir gut ausgebildet, gescheit und Computerexperten. Zudem möchten wir nicht auf eine zusätzliche Einkommensquelle verzichten. In Zeiten der Ungewissheit geniesst man umso mehr Freiheit, je mehr abgesichert man ist (siehe Adam Fletcher, wir können auch anders, 2015). Dies hat natürlich zur Folge, dass unsere Kinder fremdbetreut oder im Idealfall abwechselnd von Mama, Papa und der Kinderkrippe betreut werden. Wir sehen unsere Kinder weniger, was zur Folge hat, dass wir Mussestunden mit den Kindern verbringen. Mit anderen Worten: wenn wir unsere Kinder sehen, versuchen wir auch etwas Sinnvolles mit ihnen zu machen und schenken ihnen in dieser Zeit unsere ganze Aufmerksamkeit. Wir unternehmen ausserdem viel mit den Kindern, da wir wissen, dass wir morgen schon wieder zur Arbeit gehen. Millennial-Kinder haben somit motivierte Mütter, welche, wenn auch nicht immer, Freude daran haben, den Kindern die Welt zu zeigen.  und nicht solche, welche Tag für Tag im gleichen Trott sind und gar keine Lust mehr haben, sich was Spezielles für die Kleinen vorzunehmen. Das Resultat sind Kinder, die loslassen können, fähig und gewillt sind, sich auf andere Betreuungspersonen einzulassen. Millennial-Mütter erziehen ihre Kinder zu sozialen, intelligenten Menschen, die verschiedene Dinge kennen, verschiedenes gesehen haben und die Welt als Dorf begreifen. Für unsere Kinder gibt es keine Grenzen und sie werden, besser als es vermutlich uns gelingen wird, die Welt verbessern.

Unser Konsumverhalten

Wie konsumieren Millennial’s? Unser Einkommen ist sehr wertvoll, da wir, um es zu verdienen, tagsüber auf unsere Kinder verzichten müssen. Wir geben es somit nicht gerne aus. Da wir online leben und online einkaufen, gewinnen Unternehmen und Shoppingplattformen, welche uns über Social Media erreichen. Wenn ein Produkt von Hand gefertigt ist, ökologisch hergestellt ist und keine Schadstoffe enthält, sind wir gewillt, auf weitere Vergleiche zu verzichten und dieses Produkt zu kaufen. Für unsere Kleinen mögen wir die hochwertigsten Produkte zum kleinsten Preis. Baby Joe und Galaxus sind somit eher unsere Einkaufsadressen als Transa und Jelmoli. Als Antwort auf eine sich schnell verändernde Umwelt mit all ihren Unsicherheiten, schauen wir, dass wir nicht zu viel (Ballast) besitzen. D.h. wir ziehen es vor, wenige ausgesuchte Produkte zu haben, die wir wirklich gut brauchen können. Sind wir zufrieden, teilen wir unsere Erfahrungen gerne online und bewerten Händler und Produkte.

Unsere Lebenseinstellung

Millennials achten auf sich. Wir legen Wert auf Hobbies, einen Beruf, der Sinn macht und der uns einen frühen Feierabend ermöglicht. Wir möchten den Fünfer und s’Weggli, Kinder, eine herzige Familie, eine erfüllte Partnerschaft, einen coolen Job, alles auf einmal. Warum soll man sich beschränken in einer Welt, in der alles möglich ist? Wenn wir zufrieden und ausgeglichen sind, sind wir fähig, die nötige Energie und Kraft in unsere Handlungen zu stecken, sei es im Beruf oder zuhause. Wir verfolgen mehrheitlich ein relativ gutes Zeitmanagement und wissen, wie wichtig Freunde und Familie sind. Glück messen wir an der Zeit, die uns für soziale Interaktionen zur Verfügung steht. Ein erfüllter Samstagvormittag für mich? Ein Spaziergang mit meiner Tochter zusammen mit einer Freundin samt ihrem gleichaltrigen Kind am See mit Starbucks Kaffee und der Gewissheit, dass mein Mann auch etwas Gutes für sich macht und unser iRobot in dieser Zeit unser zuhause blitz blank putzt.

Millennial-Mütter verfolgen ihre Ziele kompromisslos. Was wir dazu brauchen? Die Unterstützung unserer Umwelt, praktische Haushaltshilfen, Zeit für uns, einen einfacheren Zugang zu Kinderbetreuung und kürzere Arbeitszeiten. Ach ja, und eine Brausetablette Supradyn!:)

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