Kurz vor der Geburt - daran musst du denken

Du bist hochschwanger und die Geburt steht an. Tausend Sachen gehen dir durch den Kopf, tausend Sachen, die noch erledigt werden müssen. Der nachfolgende Artikel ist eine Unterstützung für alle anstehenden Mütter und beschreibt die wichtigsten Dinge, über die man sich vor der Geburt Gedanken machen sollte. Stressen darf man sich in der Schwangerschaft aber nicht! Ist der Krankenhauskoffer nicht rechtzeitig gepackt, kann ihn im Notfall auch jemand anders für dich packen.

Grundausstattung fürs Baby besorgen

Wenn du nach der Geburt nach Hause kommst, solltest du die wichtigsten Dinge bereits vorbereitet haben. Was gehört zur Babygrundausstattung? Kleider, Wolldecken, Spucktücher, Windeln, Schnuller, Fläschchen, Maxi Cosi, Kinderwagen, ein Tragetuch, ein Babyphone, Pflegeprodukte, eine Babybadewanne, ein Wickeltisch, eine Wiege und ein Mobile für das Kinderbett. Mehr braucht das Kind am Anfang nicht. Ich lernte nach dem ersten Kind, dass man nicht immer alles sofort haben muss. Manchmal lohnt es sich auch, mit einer Anschaffung zu warten. Eine Babytrage z.B. kauft man idealerweise, wenn das Kind schon da ist und man die verschiedenen Modelle zusammen mit dem Baby im Laden testen kann.

Kinderzimmer einrichten

Das Schönste an der Schwangerschaft ist die Vorfreude auf das Baby. Ich persönlich konnte es kaum erwarten, das Kinderzimmer einzurichten und mir Gedanken über Farben und Formen im Zimmer zu machen. Die ersten 6 Monate schlief Charlotte in ihrer Babywiege in unserem Schlafzimmer. Strenggenommen brauchte es bis dahin das eigentliche Kinderzimmer noch nicht. Trotzdem richteten wir das Kinderzimmer schon vorher ein. Ein Babybett kam erst später hinein, aber wir besorgten einen Schrank, eine unseren Bedürfnissen entsprechende Wickelkommode mit Stauraum, einen bequemen Sessel zum Stillen mit Stillkissen und Vorhänge mit süssem Bärenmotiv. Über die perfekt ausgestattete Wickelkommode habe ich bereits in einem früheren Beitrag berichtet.

Formelles

Im besten Fall klärt man formelle Aspekte schon vor der Geburt ab. Sind die Eltern nicht verheiratet, muss die Vaterschaft durch den Partner anerkannt werden. Dann die Frage der Nationalität des Kindes, welche bei Nicht-Schweizern einiges an Aufwand in der Botschaft des Heimatstaats bedeutet. Auch sollte man genau abklären, welchen Nachnamen das Baby haben soll oder haben kann, insbesondere bei nicht verheirateten Eltern. Auch solltest du dich im besten Fall bereits vor der Geburt für einen Vornamen entschieden haben – wir erwiesen uns als unfähig für diese Aufgabe und konnten uns erst 2 Tage nach der Geburt für den Namen Charlotte entscheiden. Die letzte Formalität ist die Wahl der Krankenversicherung. In der Schweiz solltest du das Baby bereits vor der Geburt bei der Krankenkasse anmelden. Dein Baby ist somit von der ersten Minute an geschützt, sollte es zu früh oder krank auf die Welt kommen. Ich meldete meine Kinder schon 2 Monate vor der Geburt an und informierte meinen Versicherungsberater jeweils per SMS über das effektive Geburtsdatum und somit den Versicherungsbeginn.

Geburtsklinik und Geburtsmethode wählen

Vorausgesetzt, du hast eine Wahl! Nicht selten kommt es bei der Geburt anders als geplant. Die meisten Spitäler organisieren regelmässig Infoabende, die über Leistungen während dem Spitalaufenthalt und den möglichen Ablauf der Geburt informieren. Die Spitalwahl war für mich ein sehr wichtiger Aspekt meiner Schwangerschaft. Ich wollte natürlich gebären und wollte deshalb ein Spital wählen, bei dem ich mich gut aufgehoben fühlen würde. Eine ebenfalls schwangere Arbeitskollegin von mir entschied sich für eine ambulante Geburt. Sie ging also einige Stunden nach der Geburt in der nächstgelegenen Geburtsklinik gleich nach Hause. Ich hingegen war am Anfang komplett auf Hilfe angewiesen, musste in den ersten Tagen nach der Geburt von erfahrenen Hebammen an der Hand geführt werden. Das gibt es nicht in jedem Spital. Plant man einen Kaiserschnitt, kann eine andere Klinik die bessere Wahl sein. Auch die Verfügbarkeit einer Neonatologie im Geburtsspital ist für viele Eltern ein entscheidender Faktor.

Geburtsvorbereitungskurs besuchen

Ich wollte es einfach halten und verzichtete auf den Besuch eines klassischen Geburtsvorbereitungskurses. Der Info-Abend in der Geburtsklinik gab uns schon einen sehr guten Überblick über den möglichen Geburtsverlauf. Trotzdem wollte ich mich möglichst optimal auf die Geburt vorbereiten und besuchte zusammen mit meinem Mann einen halbtägigen Hypnobirthing Kurs. Man lernt sich total zu entspannen und sich geistig in einen Zustand zu versetzen, in dem man Geburtsschmerzen besser abfangen kann oder im besten Fall gar nicht spürt. Der Partner spielt dabei auch eine Rolle – er liest der Frau während der Geburt beruhigende Zeilen vor und leitet die Frau in den gewünschten Entspannungszustand. Meiner Meinung nach kann man sich alle anderen Geburtsvorbereitungskurse sparen.

Organisation zu Hause

Wer bleibt mit dem Erstgeborenen zu Hause, wenn es so weit ist und die Geburt einsetzt? Wer kann mich in den ersten Wochen mit dem Neugeborenen unterstützen? Hat mein Partner einige Tage Vaterschaftsurlaub? Kann die Grossmutter vorkochen? Habe ich eine Hebamme für Hausbesuche in meiner Region organisiert? Ganz wichtig ist auch, zu Hause nochmal richtig gründlich zu putzen. Wir brauchen keine keimfreien Räume, aber ein Neugeborenes braucht eine saubere Umgebung.

Krankenhauskoffer packen

Der Krankenhauskoffer kann zuletzt gepackt werden, du solltest dir aber unbedingt Gedanken darüber machen, was du während deines Krankenausaufenthaltes dabeihaben willst. Nach der Geburt ist man in einem schwachen Zustand und man ist froh um die Kuschelsocken, den Lippenbalsam, die Hausschuhe oder Ersatzpyjamas. Auch dein Baby wird Kleider brauchen, wenn ihr nach Hause fährt. Auf YouTube findest du zahlreiche aus meiner Sicht sehr hilfreiche Videos zum Thema Krankenhauskoffer packen.

Mit den obigen Punkten hast du schon das Wichtigste geplant. Entscheidend ist, dass du dir von niemandem reinreden lässt, deine Meinung allein zählt! Auch dein Partner muss gewisse Entscheide von dir akzeptieren, denn schliesslich musst du das Kind zur Welt bringen und niemand sonst. Nicht selten münden Geburten, in denen die Frau in eine ungewollte Situation gedrückt wird in Traumata, die nicht einfach zu verarbeiten sind. Meine Geburt war 20 Stunden lang, begleitet von Erbrechen bei den Wehen und Komplikationen in der letzten Phase der Geburt und trotzdem wollte ich sofort wieder schwanger werden und sogleich wieder natürlich gebären. Bin ich verrückt? Nein! Dadurch, dass alles für mich stimmte und ich eine super Unterstützung hatte, hatte ich trotzdem eine extrem positive Geburtserfahrung. Die gründliche Planung half sehr dabei.

Herzlichst,

YoungMum

 

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